Leipzig (ots) –
Norman Volker Franz gehört zu den zehn meistgesuchten Verbrechern Europas. Vor 25 Jahren verübte er zwei schwere Raubüberfälle in Weimar und Halle (Saale). Ein MDR-Zweiteiler rekonstruiert mit Hilfe von Staatsanwälten, Polizei- und LKA-Beamten diesen außergewöhnlichen Fall. „Ein Fünffach-Mörder auf der Flucht“ ist ab 15. Juli in der ARD Mediathek zu sehen.
Weltweit suchen Zielfahnder nach Norman Volker Franz (Jahrgang 1970). Er hat fünf Menschen getötet und ist zweimal aus Gefängnissen ausgebrochen. Seine kriminelle Laufbahn beginnt in den 1990er-Jahren. Damals überfällt er Banken, handelt mit Waffen und schmuggelt Zigaretten. Im Streit mit Konkurrenten tötet er 1995 mit einer Handgranate zwei Menschen. Für den Doppelmord wird er zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch mit Hilfe seiner Frau kann er 1997 aus der JVA Hagen fliehen. Carsten C. Philipps von der Kripo Dortmund und Oberstaatsanwalt Carsten Dombert schildern anhand von Originaldokumenten die Straftaten.
Die Flucht führt das mörderische Paar in den Osten Deutschlands. Trotz Fahndung gelingt es ihnen, sich in einem kleinen Hotel in der Nähe von Weimar zu verstecken. Im März 1997 erbeutet das Paar bei einem Überfall auf einen Geldtransport 10.000 D-Mark und Norman Volker Franz erschießt einen Wachmann. Staatsanwalt Hendrik Weber berichtet, was damals in Weimar passiert ist.
Nach dem Raubmord in Thüringen geht die Flucht weiter in die Region Halle/Saale. Auch dort versteckt sich das Paar in einem kleinen Hotel. Im Juli 1997 überfallen sie einen Geldtransport in Halle. Dabei erschießt Norman Volker Franz zwei Wachmänner. Mit rund einer halben Millionen D-Mark können sich die beiden unerkannt ins Ausland absetzen. Augenzeugen und Oberstaatsanwalt Hendrik Weber erinnern sich.
In Portugal führt das Paar an der Algarve ein fast bürgerliches Leben: Sie kaufen ein kleines Appartement, bekommen einen Sohn und Norman Volker Franz arbeitet für eine Immobilienfirma. Doch durch einen Zufall wird die Polizei auf die Deutschen aufmerksam und nimmt sie fest. Bevor Franz nach Deutschland ausgeliefert werden kann, gelingt ihm erneut die Flucht aus einem Gefängnis. Seitdem ist er untergetaucht und auf der Fahndungsliste von Europol, berichtet Frank Scheulen vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen.
„True Crime“ in der ARD Mediathek sehr gefragt
Nach „AMOK – Erfurt und die Folgen“ ist die Doku über den Fünffach-Mörder das zweite vom MDR produzierte Format für „ARD Crime Time“. „ARD Crime Time“ zählt zu den erfolgreichsten Doku-Reihen in der Mediathek. Es geht um ungeklärte Vermisstenfälle, um Verurteilte, deren Fälle neu aufgerollt werden, um spektakuläre Ermittlungen, aber auch um die Leidtragenden der Verbrechen. Ermittlerinnen und Ermittler geben Einblicke in ihre Arbeit, Experten analysieren Tathergang und Hintergründe eines Verbrechens, Betroffene erzählen, wie der Fall ihr Leben verändert hat. Die Doku-Reihe ist eine Gemeinschaftsproduktion von HR, MDR, NDR, SWR und WDR für die ARD Mediathek.
Pressekontakt:
MDR, Hauptabteilung Kommunikation, Birgit Friedrich, Tel.: (0341) 3 00 65 45, E-Mail: [email protected], Twitter: @MDRpresse
Original-Content von: MDR Mitteldeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots