Berlin (ots) –
Präsident Shavkat Mirziyoyev von Usbekistan beginnt am Dienstag seinen Staatsbesuch in Deutschland. Er wird mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz sowohl politische als auch wirtschaftliche Gespräche führen, um die engen Beziehungen zwischen Usbekistan und Deutschland weiter zu stärken, und die Reformfortschritte seines Landes vorstellen.
Eines der wichtigsten Themen, die Präsident Mirziyoyev in Berlin ansprechen wird, ist das kürzlich abgehaltene Verfassungsreferendum in Usbekistan. Es gilt als Zeichen für den Wunsch des usbekischen Volkes nach politischem Wandel und dem Streben nach dem Aufbau einer demokratischen Gesellschaft.
„Ein neues Usbekistan“ wird Präsident Mirziyoyev seinen Gastgebern in Deutschland präsentieren. Sein Land ist bereit, sich weiter zu öffnen, um ausländische Investitionen anzuziehen und den internationalen Handel zu fördern. Usbekistan hat in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte bei Wirtschaftsreformen gemacht und das Geschäftsklima verbessert. Diese Maßnahmen haben bereits positive Ergebnisse erzielt und das Interesse ausländischer Investoren geweckt.
Deutschland ist Usbekistans größter Handelspartner in Europa. Ende 2022 hat der bilaterale Handel die Marke von einer Milliarde Euro überschritten. In den vergangenen sechs Jahren hat sich das Handelsvolumen fast verdoppelt. Hunderte deutsche Unternehmen sind in Usbekistan mit Projekten in Milliardenhöhe tätig. Deutsche Unternehmen rechnen während des Besuchs des usbekischen Präsidenten mit neuen Aufträgen.
Neben den wirtschaftlichen Themen wird Präsident Mirziyoyev auch politische Gespräche führen. Ferner werden Themen wie Bildung und kultureller Austausch im Mittelpunkt stehen.
Im Unterschied zur Bundesrepublik Deutschland, wo demografiebedingt ein akuter Arbeitskräftemangel herrscht, ist die Bevölkerung Usbekistans in den letzten zehn Jahren um 21,3 Prozent gewachsen. Der Anteil der jungen Menschen unter 30 Jahren beträgt heute 60 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes. Jährlich schließen 700.000 junge Menschen in Usbekistan die Schule ab – zu viele für den aktuellen Bedarf an Arbeitskräften in Usbekistan. Aus diesem Grund unterstützt die usbekische Regierung die Arbeitsmigration usbekischer Staatsangehöriger ins Ausland in den Berufsfeldern, in denen es einen Fachkräfteüberschuss gibt. Dabei handelt es sich nicht um den sogenannten Brain Drain, sondern um die Vermittlung von Personen, die auf dem heimischen Arbeitsmarkt nicht sofort benötigt werden.
Es bestehen bereits erfolgreiche Kooperationsabkommen mit einigen deutschen Unternehmen, die usbekische Jugendliche für duale Ausbildungen mit anschließender Berufstätigkeit nach Deutschland holen. In den vergangenen zwei Jahren haben rund 250 junge Usbeken in Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre Ausbildung in den Bereichen der Krankenpflege, Straßenbau, Metall etc. aufgenommen. Die deutschen Arbeitgeber sind mit dem Fleiß und der Disziplin ihrer usbekischen Mitarbeiter durchwegs sehr zufrieden. Die Zuwanderung usbekischer Jugendlicher kann insbesondere für strukturschwächere Regionen Deutschlands, die bei Arbeitnehmern weniger attraktiv sind, eine Chance auf nachhaltige „Verjüngung“ sein.
Ein wichtiges Feld der bilateralen Zusammenarbeit ist der Ausbau der Möglichkeiten zum Erlernen der deutschen Sprache in Usbekistan. Deutsch nimmt an Beliebtheit zu. Laut Statistik studieren mehr als 400.000 Schüler und Studenten Deutsch, was Usbekistan in diesem Indikator an die erste Stelle in Asien bringt. Derzeit laufen Verhandlungen, die Aktivitäten des Goethe-Instituts in Usbekistan durch die Eröffnung von Außenstellen in den Regionen auszuweiten.
Einer der Höhepunkte der Berlin-Visite in Berlin ist die Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel „Usbekistan in der Antike: Von Alexander dem Großen bis zum Kushan-Reich“ durch beide Staatsoberhäupter. 285 Museumsexponate aus den Sammlungen von neun Museen Usbekistans wurden nach Berlin geliefert, viele Exponate werden erstmals im Ausland präsentiert.
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