München (ots) –
Die Energiewende kann nur europäisch gelingen, wird im Kern aber lokal umgesetzt
Seit mehr als 70 Jahren steht die Europäische Union für Demokratie, Frieden und Wohlstand in Europa. Der europäische Binnenmarkt ist eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte. Im Energiebereich ist die Europäische Union unverzichtbar für eine sichere, umweltfreundliche und bezahlbare Versorgung, was sich seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine besonders eindrucksvoll gezeigt hat. Europa steht zusammen und ist mehr als die Summe seiner Teile – gemeinschaftliches Handeln und Solidarität bringen klare Vorteile.
Auf bundesdeutscher Ebene pflegt die Thüga-Gruppe als größtes Netzwerk kommunaler Energie- und Wasserdienstleister ebenfalls eine besondere Gemeinschaft und lebt ein ebensolches Gemeinschaftsgefühl. Schon von daher sind wir überzeugte Europäer.
Nun hat Europa wieder gewählt und es stellt sich die Frage, wie es bei der Transformation unseres Energiesystems weiter vorangeht. Für die Thüga-Gruppe mit ihren über 100 Stadtwerken und Regionalversorgern ist klar: Die Herausforderungen der Energiewirtschaft können nur innerhalb der EU und gemeinschaftlich bewältigt werden. Ein funktionierender europäischer Energiemarkt ist essenziell für das Gelingen der Energiewende. Um ein ausreichendes Maß an Liquidität und einen effektiven Ausgleich von Angebot und Nachfrage sicherzustellen, muss auch der physische Marktplatz verbreitert werden. Mit anderen Worten: Der Ausbau der europäischen Netzinfrastruktur muss vollendet werden, insbesondere sind Grenzkoppelstellen und wichtige europäische Transportnetze substanziell zu verstärken.
Europäischer Markt bedeutet auch, dass dieser durch einheitliche Regelungen gewährleistet und gestärkt wird, das heißt die Marktprinzipien Preiswettbewerb und Eigenverantwortung durch einheitliche Regelungen sichergestellt werden. Hieraus resultiert Innovation und die besten Technologien setzen sich durch. „Mikromanagement“ auf europäischer Ebene sollte vermieden werden. Verlässlichkeit und kein permanenter Paradigmenwechsel spielen weitere wichtige Rollen, um langfristige Investitionen anzureizen, auf die ein Energiesystem in besonderem Maße angewiesen ist.
Konsequenter Fortsetzung des EU-Emissionshandelssystems kommt eine Schlüsselrolle zu
Außerdem kommt der konsequenten Fortsetzung des EU-Emissionshandelssystems eine Schlüsselrolle zu. Es geht darum, über dieses zentrale Steuerungsinstrument diejenigen CO2-Vermeidungsmaßnahmen anzureizen, die die niedrigsten Kosten verursachen. Letztlich hängt von möglichst niedrigen Kosten nicht nur die Akzeptanz der Energiewende durch die Bevölkerung, sondern in hohem Maße auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit Europas ab.
Aufgrund der auf absehbare Zeit angespannten sicherheitspolitischen Lage sollte der Stärkung der Versorgungssicherheit und der Resilienz gegenüber militärischen, manipulativen Angriffen viel stärkeres Gewicht zukommen. Zwei Punkte sind hier besonders wichtig: Zum einen benötigt eine sichere Versorgung zwingend Energie in Form von Elektronen und in Form von Molekülen. Zum anderen muss den dezentralen Erzeugungsanlagen gezielt Raum eingeräumt werden und dezentrale Netzinfrastrukturen müssen ebenfalls substanziell ertüchtigt und ausgebaut werden. Erneuerbare Energien werden auch in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle spielen, genauso wie die Absicherung über regelbare, regionale und lokale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, der Ausbau der Wärmenetze und die Transformation bestehender Gasverteilnetze hin zu Wasserstoff.
In jedem Fall bleibt die Energiewende eine große Gemeinschaftsleistung. Hinsichtlich der übergeordneten Ziele und Grundsätze sollten die Fragen weiterhin europäisch gelöst werden. In den Kernbereichen ihrer Ausgestaltung jedoch ist die Energiewende eine „Vor-Ort-Wende“. Das beweisen die Unternehmen der Thüga-Gruppe eindrucksvoll. Mit ihren hoch qualifizierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihrem Wissen über lokale Gegebenheiten setzen sie die energiepolitischen Ziele erfolgreich um und stärken zudem die regionale Wertschöpfung.
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